Weisheitszahnentfernung ist nicht immer vemeidbar

Eine Weisheitszahnentfernung kann aus verschiedenen Gründen medizinisch notwendig werden. Je nach Entwicklungsstadium eines zu entfernenden Weisheitszahn unterscheiden sich darüber hinaus auch geeignete Methoden der Zahnentfernung.

Der Weisheitszahn:
Im menschlichen Kiefer können sich bis zu vier Weisheitszähne ausbilden. Je ein zu den Backen- bzw. Seitenzähnen zählender Weisheitszahn findet sich dabei beidseitig an Ober- und Unterkiefer. Weisheitszähne brechen erst in großem zeitlichen Abstand zu den weiteren bleibenden Zähnen durch den Kieferknochen – im Schnitt geschieht das bei jungen Menschen im ungefähren Lebensalter von 17 Jahren. 

Gründe für eine Weisheitszahnentfernung:
 Ein Entfernen von Weisheitszähnen kann nicht nur dann erforderlich sein, wenn ein entsprechender Zahn irreparabel geschädigt ist – häufig erfolgt eine Weisheitszahnentfernung vielmehr dann, wenn der Kiefer eines Patienten keinen ausreichenden Platz für weitere Zähne aufweist. Ein solch mangelnder Raum im Kiefer hat evolutionäre Gründe: Mit zunehmender Größe des menschlichen Gehirns nehmen die anteiligen Ausmaße des Kieferknochens stetig ab. In der Konsequenz kann ein zusätzlicher Zahn beispielsweise andere Seitenzähne verdrängen und Fehlbisse begünstigen.

Geeigneter Zeitpunkt:
Der geeignete Zeitpunkt für eine stattfindende Weisheitszahnentfernung richtet sich vor allem nach Zweck und Dringlichkeit des Eingriffs. Muss ein Weisheitszahn beispielsweise aufgrund starker Schädigungen entfernt werden, die zahnerhaltende Maßnahmen ausschließen, erfolgt eine Weisheitszahnentfernung in der Regel möglichst zeitnah. Bei Schädigungen durch mögliche Einflüsse wie Karies oder bakteriell bedingte Entzündungen der Zahnwurzel kann auf diese Weise das Risiko eines Übergreifens auf benachbarte Zähne reduziert werden.
Um bei Jugendlichen, deren Weisheitszähne noch nicht durch den Kiefer gebrochen sind, bereits im Vorfeld den verfügbaren Platz im Kiefer zu prüfen, eignet sich beispielsweise eine Röntgenuntersuchung. Idealerweise erfolgt eine solche Untersuchung während des 16. oder 17. Lebensjahrs (je nach individuellem Entwicklungsgrad) eines jungen Menschen. In dieser Zeitspanne ist der Kiefer zwar bereits annähernd ausgewachsen, aber die Wurzeln entstehender Weisheitszähne haben sich meist erst zu ca. 50 % ausgebildet – vollständig entwickelte Wurzeln von Weisheitszähnen schlingen sich gelegentlich um benachbarte Zahnwurzeln, wodurch eine stattfindende Weisheitszahnentfernung erschwert würde.

Methoden der Weisheitszahnentfernung:
Je nach Wachstumsstadium eines Weisheitszahns kann dieser entweder auf herkömmlichem Weg gezogen oder im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs entfernt werden. Das Ziehen eines Weisheitszahns ist dabei erst dann möglich, wenn dieser zumindest teilweise in die Mundhöhle vorgedrungen ist.
Liegt ein Weisheitszahn noch im Kieferknochen, so erfolgt eine notwendige Weisheitszahnentfernung auf operativem Weg. Ein solcher Eingriff findet unter lokaler Betäubung statt und verläuft daher weitgehend schmerzfrei. Im Rahmen eines ausführlichen Vorgesprächs werden individuelle Behandlungsschritte besprochen. Ist eine Entfernung aller Weisheitszähne notwendig, so erfolgt dies häufig im Rahmen eines einzigen Eingriffs von ca. 15 Minuten – alternativ können auch jeweils zwei Weisheitszähne der identischen Gesichtshälfte im Rahmen von zwei Behandlungen entnommen werden. Durch den Eingriff entstandene Operationswunden schließen sich in der Regel innerhalb der ersten 7 Tage nach erfolgreicher Zahnentfernung.

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