Halitose – Mundgeruch

Haben Sie auch schon einmal unangenehmen Mundgeruch bei anderen Menschen wahrgenommen? Oder gehören Sie zu demjenigen Viertel aller Deutschen, das unter Halitose leidet?
Oft bemerken wir unangenehmen Mundgeruch in unserem Umfeld, doch nur selten wird darüber gesprochen. Eine betroffene Person nimmt den Geruch kaum selbst wahr, erhält aber selten einen Hinweis auf ihren Mundgeruch. Gerade eine solche Information könnte einem Betroffenen das Ergreifen von für die Gesundheit wichtigen Maßnahmen ermöglichen. Die Belastung, die der Mundgeruch für jede Kommunikation bedeutet, ließe sich beseitigen.

Was ist Halitose?
Halitose meint nicht den Mundgeruch, der Ihnen als Folge des Genusses bestimmter Speise wie Knoblauch oder Zwiebeln bekannt ist. Unter Halitose wird vielmehr ein dauerhafter unangenehmer Mundgeruch verstanden. Zum Teil entsteht dieser Geruch nur beim Ausatmen aus dem Mund („Foetor ex ore“), teilweise aber auch bei geschlossenem Mund beim Ausatmen durch die Nase (Halitose im engeren Sinn).

Die Ursachen von Mundgeruch
Wenn der Zahnarzt bei Ihnen eine Halitose feststellt, so richtet sich die Behandlung nach der im Einzelfall vorliegenden Ursache.
Bei 85 bis 90 % aller Patienten liegt die Ursache des Mundgeruchs im Mundraum oder innerhalb des Rachen- oder Nasenraums. Der Geruch entstammt häufig aus von Bakterien ausgelösten Fäulnisprozessen. Die dabei entstehenden schwefelhaltigen Stoffwechselprodukte verursachen die unangenehme Geruchswirkung.
Oft genügt bereits eine Verbesserung der Mundhygiene, um die Halitose zum Beispiel durch bessere Reinigung von Zahnzwischenräumen und Zahnfleischtaschen zu beseitigen. Auch Zahnfleischentzündungen können einen Mundgeruch auslösen.
Außerdem kann ein verringerter Speichelfluss zu einer Austrocknung von Schleimhäuten führen und damit die Ansiedlung von Bakterien begünstigen. Ursachen für verringerten Speichelfluss sind beispielsweise Schnarchen oder Mundatmung, aber auch bestimmte Medikamente und Speicheldrüsenkrankheiten. Nicht zuletzt tritt unangenehmer Mundgeruch auch im Zusammenhang mit bakteriell verursachten Entzündungen des Nasen-, Rachen- und Halsraumes auf (z. B. bei Schnupfen sowie bei Entzündungen des Nasennebenhöhlen oder der Mandeln). In einigen Fällen wird Mundgeruch aber auch durch Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes Mellitus) und Krankheiten von Verdauungsapparat oder Atmungsorganen verursacht.

Therapeutische Maßnahmen
Meist kann Ihnen bei einer Halitose der Zahnarzt unmittelbar weiterhelfen. Mundgeruch lässt sich oft durch eine verbesserte Mundhygiene beseitigen, erfordert manchmal aber auch eine umfassende Sanierung der Zähne.
Die Zahn- und Mundpflege muss regelmäßig und sorgfältig mit Zahnbürste, Zahnseide sowie einem den hinteren Zungenbereich von Bakterien befreienden speziellen Zungenschaber durchgeführt werden, um Mundgeruch zu vermeiden. Auch die Anwendung antibakterieller Mundspülungen kann als ergänzende Maßnahme sinnvoll sein. Besonders wichtig ist, dass Sie durch Ihren Zahnarzt regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
Sollte ein bei Ihnen festgestellter Mundgeruch nicht auf einer Ursache im Zahn- oder Mundbereich beruhen, so sollten Sie zeitnah einen Arzt konsultieren, der den Grund für den unangenehmen Mundgeruch feststellt und eine für Ihre Beschwerden geeignete Behandlung vornimmt. Bei erfolgreicher Durchführung der im Einzelfall passenden Therapie wird der unangenehme Mundgeruch ganz oder zumindest teilweise verschwinden.

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